Der ehemalige Fußballprofi Nico Patschinski hat seine Prüfung bestanden und darf nun Linienbusse für die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein fahren. Bevor es aber nun in zwei Wochen los geht, muss der 41-Jährige noch um die 50 Routen der Stadt auswendig lernen.
Warum wird ein Fußballer nun aber Busfahrer? Wieso muss er überhaupt noch arbeiten bei den vermeintlich hoch bezahlten Summen im Profi-Geschäft?
„Im Gegensatz zu heute haben wir nur Peanuts verdient. Natürlich war das für damalige Verhältnisse viel Geld. Aber wir reden da von 5000,- bis 6000,- D-Mark netto im Monat und heute sind das 50.000,- bis 60.000,- Euro netto und da weiß man, dass nicht jeder, der aus meiner Generation kommt, gleich Privatière wird“, fasst Patschinski nüchtern zusammen.
Dennoch möchte er die Zeit von damals für kein Geld der Welt tauschen, denn er ist zufrieden, dass er damals sein Bier trinken und eine Zigarette rauchen konnte, anstelle Kommentare in sozialen Medien zu verbreiten. Bald verdient er nun 2365,- Euro Brutto.
Auf die Frage, wie er nun zum Busfahren gekommen sei, antwortet er, Autofahren habe ihm schon immer Spaß gemacht und der Reiz des Busfahrens steckte auch schon als Kind in ihm.
Da nicht jeder nach der Karriere als Trainer, Manager oder Berater tätig werden könne, war für ihn klar, einen anderen Weg einzuschlagen. Zum Beispiel als Glücksspieler. Aber auch Bestatter zählte zu seinen Stationen nach dem Profigeschäft.
Glücklicherweise erkenne man ihn weniger als zunächst erwartet. Alles andere wäre aber wohl auch nervig. Er möchte lieber als Busfahrer wahrgenommen werden und nicht als ehemaliger Weltklassespieler, bemerkt Patschinski augenzwinkernd.
„Patsches“ Vermächtnis - so erzählt der ehemalige Profi gern - war sicherlich das 2:0 gegen den Rekordmeister aus München vor 16 Jahren. Somit wurde „seine“ Elf zum Weltpokalsieger Besieger.
Für den FC St. Pauli hat er dutzende Bundesligaspiele bestritten und acht Tore geschossen.