„Wir haben in vielen Regionen praktisch keine Arbeitslosen mehr, die sich auf offene Stellen bewerben könnten“, sagte Karl Hülsmann, Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo). Dabei sei der Bedarf an Busfahrern groß, weil viele der bundesweit rund 103.000 Busfahrer schon vergleichsweise alt seien. Zudem werde immer mehr Personal für den wachsenden Fernbus-Markt gesucht.
Sowohl die manchmal unbequemen Arbeitszeiten, wie auch die Führerscheinkosten von rund 10.000 Euro würden Interessenten abschrecken. „Unternehmen gehen bereits dazu über, die kosten mitzufinanzieren“, erklärt Hülsmann weiter. Busfahrer im Ausland anzuwerben sei wegen der Sprachbarriere schwierig. Dies gelte laut Hülsmann auch für Flüchtlinge: „Zunächst einmal ist für Bewerber ein entsprechender Anerkennungsstatus notwendig und außerdem müssen sie wirklich Deutsch sprechen können. Schließlich will ich als Fahrgast fragen können, wo die Haltestelle ist und wie viel der Fahrschein kostet.“
Hoffnung verbindet die Busbranche mit dem autonomen Fahren: „Der Fahrermangel könnte sich auf diese Weise abwenden lassen, weil nur noch eine Begleitperson mitfährt.“ Bis es soweit ist, seien aber noch einige Probleme zu lösen, wie etwa das Anfahren an eine Haltestelle in Ausnahmesituationen wie beim Gedränge kurz nach Schulschluss.