Bis zum Jahr 2030 wird der Öffentliche Personenverkehr (ÖPV) wachsen. Das geht aus der Studie „Deutschland mobil 2030 hervor, die das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) und Intraplan im Auftrag des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) erstellt hat. Dabei wurde auf Basis aktueller Verkehrs- und Bevölkerungsdaten sowie Trends und Entwicklungen aber auch unter Berücksichtigung politischer Leitplanken die Zukunft des deutschen Mobilitätsmarktes prognostiziert. Sogar die deutschen Klimaschutzziele werden im Verkehrssektor bis 2030 erreicht.
Nach VDV Präsident Jürgen Fenske zeige die Studie, dass die umweltpolitischen Ziele für das Jahr 2030 erreichbar sind. Aber dazu bedarf es großer Anstrengungen aller Akteure und die Verkehrsunternehmen seien gefordert, sich dem Transformationsprozess proaktiv zu stellen und deren Position als Mobilitätsanbieter und -integrator vor Ort auszubauen. Dafür brauche man allerdings dann auch passgenaue politische Rahmenbedingungen, so Fenske weiter. Man brauche mehr Mobilität und weniger Verkehr, wenn man die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger auch in Zukunft sicherstellen und Einschränkungen wie Fahrverbote vermeiden wolle.
Nach Meinung der Verkehrsunternehmen müssen dazu die vorhandenen Kapazitäten ausgebaut und erweitert werden. Gerade in Ballungszentren wie Großstädten müssen sowohl die Frequenz erhöht werden als auch zusätzliche Angebote entstehen. Das beginne schon beim Ticketvertrieb, der einfacher, digitaler und vernetzter werden muss. Auf dem Land sind neue und flexiblere Geschäftsmodelle vonnöten.
Jürgen Fenske: „Wir wollen in nur 12 Jahren 30% mehr Kunden in Bussen und Bahnen befördern und 22% mehr Güter auf der Schiene transportieren. Das gelingt nur, wenn wir uns konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden orientieren. Der öffentliche Verkehr und die Verkehrsunternehmen der Zukunft bieten eine Mischung aus unserem heutigen Kerngeschäft und neuen, innovativen Dienstleistungen rund um die Mobilität. Nur dann können wir Marktanteile hinzugewinnen.“
Die notwendigen Bemühungen der Branche werden allein nicht ausreichen. Die politischen Leitplanken müssen weiter und konsequent auf neue, umweltfreundliche und effiziente Mobilitätsangebote zugeschnitten werden. Laut VDV Präsident Fenske bietet der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung eine gute Basis: „Die politisch beschlossenen Klimaschutzziele und damit die Verbesserung und auch Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse erreichen wir nur, wenn wir die umweltfreundlichen Verkehre stärken und konsequent auf mehr Effizienz setzen. Dazu ist im ersten Schritt der Ausbau unserer Kapazitäten nötig. Die Bundesregierung hat unter anderem durch die Erhöhung der GVFG-Mittel und der Verstetigung der Mittel des Mobilitätsfonds für finanzschwache Kommunen erste wichtige Schritte dafür beschlossen. Doch das wird alleine nicht reichen. Zum einen müssen nun auch die Länder ihrer Verantwortung für den öffentlichen Verkehr nachkommen und entsprechende Gelder für den Ausbau und die Sanierung bereitstellen. Und darüber hinaus brauchen wir auch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen, um weitere Fahrverbote in Städten und Ballungsräumen zu verhindern.“